Pressestimmen 2009

Göppingen.  Bei „X-Mas mit Diven“ sorgten die Lumberjack Bigband und die Sängerinnen Asita Djavadi, Annette Frank und Reinette van Zijtveld-Lustig in der Göppinger Werfthalle für fröhliche Weihnachtsstimmung.

 

Die drei Diven Reinette van Zijtveld-Lustig, Asita Djavadi und Annette Frank (von links) boten in der Werfthalle gemeinsam mit der Lumberjack Bigband ein echtes musikalisches Wohlfühlprogramm und zeigten Humor.

 

„Wir haben heute Abend ein richtiges Wohlfühlprogramm“, so der Bandleader der Lumberjack Bigband Alexander Eissele und damit hatte er nicht zu viel versprochen. Obwohl das Konzert in der winterlich geschmückten Werfthalle „X-Mas mit Diven“ hieß, gab es nicht nur Weihnachtssongs, sondern eine gelungene Mischung aus Pop, Swing, Musical und auch ein paar Soul-Nummern.

Los ging es mit einem gefühlvollen „Heal the world“, während auf der Eisfläche neben der Bühne noch die Schlittschuhläufer ihre Runden bei Live-Musik drehten…

…Mit einem schwungvollen „Feliz Navidad“ sorgten die drei Sängerinnen, kraftvoll unterstützt von den Musikern von Lumberjack, für gute Laune. Zumal die Lumberjack Bigband den Sound in der riesigen Halle ausgesprochen gut im Griff hatte. Mit ihrer schönen, tragenden Stimme begeisterte Annette Frank mit dem Musical-Song „Can you feel the love tonight“, während Reinette van Zijtveld-Lustig den Country-Hit „Stand by your man“ eher humoristisch interpretierte und damit von den Zuhörern mit viel Applaus belohnt wurde.

Neben dem bekannten Bigband-Sound hatte sich Bandleader Alexander Eissele bei der Programmplanung noch für Titel aus verschiedenen anderen Musik-Genres entschieden. Mit von der Partie waren „Son of a preacherman“, bei dem die fantastische Asita Djavadi ihre Qualitäten als Soul-Sängerin zeigen konnte und das wunderschöne, als Trio gesungene „Midnight train to Georgia“. Gut gewählt war auch „Let it snow“ als witziger Sonne-Strand-Song mit Calypso-Rhythmus und den drei Diven in roten Abendkleidern mit Rentiergeweihen und Weihnachtsmannmütze.

Für die passende Weihnachtsstimmung sorgte die Lumberjack Bigband mit den drei Sängerinnen gegen Ende des Konzertes mit den Klassikern „White Xmas“, „Sleigh ride“ und „Santa Baby“. Nach gut zwei Stunden Konzert hatte Alexander Eissele mit seinem Versprechen hinsichtlich der Stimmung recht behalten. Mit viel Beifall und stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum für das tolle Konzert.

Am Ende wartete dann noch eine Überraschung auf Alexander Eissele und seine Musiker. Gemeinsam mit den drei Sängerinnen und dem gesamten Publikum sangen sie in der abgedunkelten Halle „Stille Nacht“.

(Birgit Rexer – 14.12.2009 – NWZ)


 

Beifallstürme für den Star

 

Furioser Start der 36.Aktion Gute Taten

 

Roberto Blanco begeistert gefeiert  – Lumberjack-Bigband in Hochform

 

Viele Zuhörer in der Göppinger Stadthalle haben ihren Ohren nicht getraut beim Auftritt von Roberto Blanco: er stellte sich als Sänger vor, der den Schritt getan hat zum bewusst seriösen Musiker

 

Roberto Blanco will offenbar nicht mehr nur noch der augenrollende Spaßvogel sein, bei dem es „ein bißchen Spaß sein“ muss. …aber nunmehr ist er zurückgekehrt zu den Anfängen, unter anderem auch zur Musik seiner Heimat, mit der er groß geworden ist: der Folklore der Karibik. Das Publikum weiß das zu schätzen, der Beifall, den er erntet, ist begeisternd, minutenlang steht das Publikum und fordert Zugaben.

 

Von der Karibik-Folklore zu den Kompositionen eines Harry Belafonte ist es nicht mehr weit, und so durfte ein eigens geschaffendes Medley mit Hits von Belafonte im Repertoire nicht fehlen. Ein gutes Dutzend von Titeln, geschickt gemixt mit Jazz-Nummern und Latin-Jazz-Beiträgen war somit zu einem eindrucksvollen Paket geschnürt worden, zu einem „Cuba-Medley“.

 

Blancos Fitness ist bewundernswert, die Bandbreite seiner Lieder erstaunlich: sie reicht von gehobenem Schlager oder Musical-Song zum Jazz eines Sinatra oder zum eher opernhaften „Granada“ oder dem Welthit „La Paloma“, wie dem dramatisch gestalteten Song vom „Old man river“. Souverän beherrscht er die Stile, ist mitunter so überlegen, seine Eigenarten zu parodieren. Dieser Roberto Blanco ist ein großer Sänger. Das Göppinger Publikum hat ihn begeistert gefeiert. Hochkarätige Gäste hat er mitgebracht: den salsagetränkten Posaunisten Joe Gallardo, den Drummer Bob Blumenhoven, ein Musiker der alten Schule, der klar machte, was zuverlässiges, präzises und wenn angebracht zurückhaltendes Schlagzeugspiel bedeutet. Und es war dabei der Perkussionist Pablo Ramirez, „zuständig“ für unermüdlich hochgehaltenen Rhythmus mittelamerikanischen Zuschnitts. Michael Friedinger (Piano), Christian Vogelmann (Gitarre), Markus Braun und Philipp Neuner-Jehle, die beiden Bassisten, der Stimmakrobat Pheel als Beatboxer, Alexander Bühl (Alt- und Tenorsax), die beiden Trompeter Benjamin Lindnder und Christof Löhle stachen aus der Lumberjack-Band hervor, vor allem aber Posaunist Marc Roos, der als Partner des Weltklasse-Mannes Joe Gallardo in drei Features unterschiedlicher Art blies, zur Freude seines Vorbilds.

 

Die ganze Band, wie stets von Alexander Eissele in Hochform gebracht, zeigte sich dem Anlass entsprechend motiviert und konzentriert. Diese Band ist mitterweile nicht mehr weit entfernt von den hochprofessionellen Bands deutscher Rundfunkanstalten

(NWZ – Günther Currle – 01.12.2009)

 

„…Ich war total begeistert, was Du aus den jungen Musikern an Spielfreude und Professionalität rausgeholt hast. Ich hatte schon länger keine Gelegenheit mehr, mit so einer swingenden Big Band zu spielen und hoffe, dass wir die Chance haben, nochmal so einen Abend wie den 29.11.2009 in Göppingen zu wiederholen…

Keep Swinging – Dein Bob Blumenhofen“
(Bob Blumenhofen – Drummer von Roberto Blanco in einem handgeschriebenen Brief vom 16.12.2009)


 

20 Jahre Lumberjack BigBand (Buchkritik)

 

„Für Paul Kuhn gehört die Lumberjack BigBand…zu den „erfreulichsten Erscheinungen der deutschen BigBand-Szene“, und auch nach zwei Jahrzehnten haben sich die Musiker sowohl ihre Spielfreude, Leidenschaft und stilistische Unbekümmertheit als auch ihre Disziplin, Ausdauer und Vierlseitigkeit bewahrt – als Amateure! Gäbe es hierzulande eine Umfrage nach der „most underrated big band“ – die „Holzfäller“ aus dem Göppinger Stadtwald hätten alle Chancen auf den Spitzenplatz….

Stilistisch beherrschen sie die Songbooks der „old school“ genauso perfekt wie moderen Klänge…

Wer Göppingen nur als Große Kreisstadt, größte Stadt des Landkreises Göppingen…kennt, muss umdenken: Göppingen = Lumberjack BigBand!“

(10/09 – Jazzpodium – Rainer Bratfisch)


Licht für vergessene Kinder

 

Power-Performance

 

„…Die Show wurde dem Titel des Abends „Tribute to Ray Charles“ mehr als gerecht. Atemberaubend die Performance der bereits über 60-jährigen Soul-Legende Madeleine Bell. Ihr Stimmvolumen und die einmalige Bühnenpräsenz harmonierten herrvorragend mit der Lumberjack Big Band aus Göppingen…“

(Dani Troxler – Kritik zum Konzert vom 07.11.2009)


 

„War ne Atmosphäre, nä?“

Ein perfektes Zusammenspiel von Helge Schneider und der Lumberjack-Bigband unter der Leitung von Alexander Eissele erlebten die Besucher in zwei ausverkauften Konzerten im Uhinger Uditorium.

„Haun wir voll einen raus oder fangen wir mal ganz relaxed an“, lautete die Gretchenfrage von Alexander Eissele, denn diesmal beabsichtige er, die Energie seiner Lumberjack-Bigband zu bündeln. Was war anders? Treue Fans wissen doch längst, dass die Musiker mit oder ohne hochkarätige Gäste durchweg satten Jazz und Swing präsentieren. Doch funktioniert das auch zu skurrilen Texten eines Helge Schneider? Es funktionierte nicht nur – es explodierte förmlich. Obwohl die Liaison taufrisch sowie jede Minute improvisiert war, stimmte die Chemie der Musiker, und der Jazz perlte und prickelte vom ersten Ton an.

Gleich an zwei Abenden gastierte Schneider im ausverkauften Uditorium. Mit „Corner Pocket“, Walking Tipp Toe“ „Zing“ sowie „Copacabana“ regte Bandleader Eissele eine halbe Stunde lang mächtig den Appetit an, dann schritt der 54-jährige Jazzmusiker und Alleinunterhalter aus dichten Nebelschwaden die eigens für ihn errichtete Showtreppe herab.

 

Wider Erwarten sitzt der dezente Anzug nahezu perfekt, sein Haar fliegt, mit freundlichem Blick schaut er ins Publikum . „War ne Atmosphäre, nä“?, stellt er im typisch näselnden Dialekt fest und begeistert anschließend mit „St. Thomas“, „C-Jam Blues“ und „Glory Hallelujah“ auf seinem Tenorsaxophon. Wohldosiert wird er seinen Ruf als Blödelbarde gerecht und beweist obendrein mit dem Vibraphon und seiner quietschgrünen Mundharmonika samt Extrem-Mundstück, dass er zu Recht als guter Musiker gilt. Sieht man vom brachialen Percussion-Solo einmal ab, merkt man freilich, dass er bei Hits wie „Käsebrot“, „Telefonmann“, „Es gibt Reis Baby“ oder der Zugabe „Katzeklo“ doch ein Quäntchen ruhiger geworden ist. Doch den Ausdruck seiner prägnanten Stimme schmälert das nicht. Über drei Oktaven hinweg timbriert er „Georgia on my mind“, „Route 66“ oder „Tell me what Id say“. Und kaum ein Sänger artikuliert, wenn er denn Lust hat, so brillant das Hochdeutsch.

Die Bigband-Mitglieder, allen voran Alexander Eissele, sprühten nur so vor guter Laune. Letzterer wurde nicht müde, das Publikum anzufeuern, und die Freude, nun mit Helge gemeinsame Sache zu machen, stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Die beiden hatten sich aber auch richtig lieb. Durch Blickkontakt und Fingerschnipp gab der quirlige „Leitwolf“ dem Mülheimer knappe Anweisungen. Für gleichfalls erhabene Momente sorgten nicht nur die zahlreichen Solisten der Band, sondern überdies der „Konzertvermittler“ und Paul-Kuhn-Drummer Willy Ketzer.

„In meinen zwanzig Jahren als Bandleader waren diese Konzerte das absolute Highlight“, ließ Alexander Eissele wissen. Gemessen an dem lang anhaltenden Beifall sowie der begeisterten Pfiffe sahen es die Zuschauer offenbar genau so.
(17.10.2009 – NWZ – Sabine Ackermann)


 

Bunter Abend

Helge Schneider und die Lumberjack Bigband in der Filharmonie

 

„Helge Schneider steht auf dem Gipfel seines Ruhms….Ihm genügt schon eine kleine Geste, eine minimale Anspielung…

So war auch das Publikum in der…Filharmonie bunt gemischt: vom Teenager bis zu gereiften Silberhaarigen waren viele gekommen…

…obwohl der Hauptteil des Programms von der in Göppingen ansässigen Lumberjack Bigband bestritten wurde. Die spielte sich mit viel Engagement…und auch bemerkenswertem technischen Potenzial durch die großen Jazzhits zwischen „Route66“ und „Mood Indigo“. Nachhaltig befeuert wurde die Band durch den Einsatz des Drummers Willy Ketzer.

…Ansonsten übte sich Helge Schneider mit offensichtlichem Vergnügen als Saxofonist, Vibrafonist oder Sänger, lobte dabei seine Mitmusiker mit kaum erkennbarer Ironie und streute immer wieder mehr oder weniger sinnfreie Bemerkungen ein: „Das nächste Lied ist wieder mit Musik“.

(15.10.2009 – Esslinger Zeitung – Frank Armbruster)


 

Wieder lernen, was Leben ist

Literaturkonzert mit Sophie van der Stap und Lumberjack Bigband in Süßen

„Hope meets Joy“ nannte die Lumberjack Bigband das Literaturkonzert am Sonntag in der Neuen Marienkirche in Süßen. Wort trifft Gesang trifft Musik – ein Novum in der 20-jährigen Geschichte der Musiker.

 

 

Mit ihrem Literaturkonzert wagen sich die Lumberjacker unter der Leitung von Alexander Eissele auf künstlerisches Neuland vor: Ist es möglich, die Lesung der Schriftstellerin Sophie van der Stap, die den Umgang mit ihrer Krebserkrankung beschreibt, mit kraftvollen Bigband-Klängen zu kombinieren?

Van der Stap beschreibt den Tag der Diagnosestellung – „aggressiv, selten, gestreut“ ist die Tumorsorte, an der die damals 21-jährige im Jahr 2005 erkrankt ist. Leise, rhythmische Schläge begleiten den Einstieg in das Literaturkonzert, während die junge Frau von den Schlägen berichtet, die ihr das Leben versetzte.

…Mit der leidenschaftlich singenden Annette Frank summt sie schmunzelnd die ersten Takte leise mit. Es folgen Teile aus „Glory of love“, während van der Stap Passagen einer Liebesgeschichte liest. Clubatmosphäre kommt auf, passend zum intimen Charakter von Sophies Worten.

Trotz Krankheit wolle sie sich hundertprozentig als Frau fühlen – „sexy, begehrt, unwiderstehlich“. „Sunny“ heißt die Antwort der Musiker – druckvoll, groovig mit großer Spielfreude präsentiert sich die Bigband, Annette Frank meistert mühelos sämtliche gesangliche Herausforderungen. Dafür und für „Big Spender“ brandet Applaus auf.

Von „forte“ bis „pianissimo“ – Eissele ist der Leader, der die passenden Klänge aus seinen Musikern herausholt. Nicht nur das – mit der Gestaltung des Programms erweist sich der Dirigent als einfühlsamer Partner der Autorin, die von ihrer Verzweiflung erzählt. „Und es blieb still“ – van der Stap berichtet vom Sterben einer guten Freundin. Lange Sekunden Stille in der Neuen Marienkirche in Süßen.

„The girl from Ipanema“ begleitet die literarischen Erlebnisse van der Staps in Buenos Aires. Bei „Copacabana“ swingen etliche Damen in Reihe zwei bereits heftig mit, und die Lumberjacker zeigen sich mit ihrem mehrstimmigen „tot, tat, takatak“ zur Freude des Publikums als Vokalkünstler. – „Man lernt zu wissen, was Leben ist, wenn man ein Stück davon verloren hat“, heißt eine Textzeile, die die sympathische Schriftstellerin akzentuiert liest. Mit einem Medley aus „You are the sunshine of my life“, „Killing me softly“, „Downtown“ und „Always look on the bricht side of life“ als Zugabe geht ein emotionaler Konzertabend mit stehenden Ovationen zu Ende. Kann man nun Bigband-Sound mit leisen, nachdenklichen Worten verbinden? Die Lumberjack-Bigband kann.
(22.09.2009 – NWZ – Monika Uldrian)

 

 

„War schon erstaunt als ich mich hinsetzte auf das Podium um, so hatte ich gedacht, ein normale Lesung zu versorgen. Aber meine Stimme wurde begleitet durch 30? junge Manner und 30 Instrumente. Noch nie hatte ich so eine bewegende Lesung bestritten und es ist schon lange her, dass mich meine eigenen Worter selbt auch bewegt haben. Vielen Dank Alexander und deinen boys, es war ein ganz schönes Erlebnis.

(Sophie van der Stap in einer mail vom 18.12.2009)


 

20 Jahre Lumberjack BigBand

 

Eine Bigband zieht Bilanz (Buchkritik: 20 Jahre Lumberjack BigBand)

 

„20 erfolgreiche Jahre liegen hinter der Göppinger Lumberjack Bigband, Anlass genug, im Jubiläumsjahr das Gewesene zu rekapitulieren, zurückzublicken und Erinnerungen festzumachen, Grundsätzliches zu erörtern, Zukünftiges ins Visier zu nehmen.

 

…Da man die Mitglieder und Freunde der Band sowie herausragende Gastsolisten veranlasste, mit eigenen Statements Stellung zu beziehen, ergab sich ein umfassendes Bild der 20 Jahre Lumberjackband. Wesentliche Beiträge sind die Vorworte des Stars Paul Kuhn, für den die Lumberjack Band „zu den erfreulichsten Erscheinungen der deutschen Bigband-Szene“ gehört und der den wesentlichen Anteil am Erfolg dem Bandleader Eissele zuschreibt. Das Vorwort von Eissele selbst bietet überdies ein gutes Bild vom Leben hinter den Kulissen des Musikgeschehens, zeigt den eigentlichen beruflichen Hintergrund des Leaders und gibt direkt und indirekt auch die Antwort auf die Frage, was die Band besonders ausmacht, und was in allen Beiträgen deutlich gemacht wird: das Geheimnis des Erfolges – wenn es da überhaupt eines gibt – besteht in der im besten Sinne amateurhaften Beschäftigung mit der Jazzmusik, eine ungekünstelte Spielfreude und (ja auch dies!) Disziplin und Ausdauer in der Vorbereitung auf Auftritte – in einer nicht ganz einfachen Mischung aus vielerlei Elementen.

 

Auf die ersten 10 Jahre der Bandgeschichte blickt der Baritonsaxofonist Matthias Pertl zurück (der einzige in der aktuellen Besetzung, der von Anfang an schon dabei war). Im Mittelpunkt der vorliegenden Dokumentation stehen die oft überragenden Konzerterlebnisse: die Sinatra-Programme mit dem „Rising Star“ Tom Gaebel, unvergessliche Starauftritte mit Melva Houston, Bibi Johns, Caroline Kiesewetter, Joy Fleming, Wenke Myhre, Gitte Haenning, Bill Ramsey oder die zahlreichen, stets ergiebigen Workshop-Konzerte mit absoluten Spitzenkönnern wie Randy Brecker, Madeline Bell, Bob Mintzer, Helen Schneider, Peter Herbolzheimer, Greetje Kauffeld, Ack van Rooyen, die Auftritte der „drei Diven“ Annette Frank, Reinette van Ziytfeld-Lustig und Asita Djavadi, oder Jiggs Wigham – sie alle und die Teilnahme der Band an den Auftaktveranstaltungen der NWZ-Akton „Gute Taten“, oder bei den Freilichtspielen im Kloster Adelberg mit dem Piaf-Porträt von Asita Djavadi, bei den Lambert-Jazz-Open, in Jagsthausen oder bei Events in Baden-Baden.

 

Beim Blättern im Jubiläumsbuch findet man eine Fülle von Aufnahmen aus der Bandgeschichte, vieles mag in der Erinnerung hängen blieben. So ist das Buch sicher für Viele ein Buch der schönen Erinnerungen, im Bild festgehaltene Momente. Da darf eine akustische Beigabe nicht fehlen: auf einer beiliegenden CD sind High-Lights aus den Aufnahmen der Band enthalten…

 

Mit einem Streiflicht über die sog. „Subject“ Bigband wird klar, woher der Nachwuchs kommt, der die Band immer wieder adäquat ergänzt. Der Lumberjackband fiel es nicht schwer, junge Leute zu begeistern – eine mit Erfolg geleistete musikalische Bildung!

 

Wirkung machte die Band, wie im Bild gezeigt, auch über die eigentliche Jazz-Szene hinaus: als Preisträger zu Gast im Berliner Schloß Bellevue (mit der Aufführung der Jazzgeschichte für Kinder „Inspektor Maus“ ) oder mit Konzerten im Bereich „Jazz und Kirchenmusik“ (Konzerte in der Oberhofenkirche).

 

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass frühere Bandmitglieder mit Bild und eigenen Texten genau so gewürdigt werden wie aktuelle Jazzer.

(Günther Currle – NWZ: 13.08.2009)


 

Lieder und Erinnerungen
Edith Piaf und die Lumberjack Bigband im Alten E-Werk

Mit Chansons und zahlreichen Szenen aus dem bewegten Leben der Sängerin begeisterte Asita Djavadi als Edith Piaf gemeinsam mit der Combo der Lumberjack Bigband im Alten E-Werk in Göppingen.

…Auf der Bühne wird Asita Djavadi zu Edith Piaf. Mimik und Gestik, die temperamentvollen Auftritte mit eindrucksvollen Stimm- und Tempowechseln, aber auch die Verzweiflung und Einsamkeit der französischen Sängerin gibt Djavadi perfekt wieder. Ordinär wischt sie sich mit der Hand die Nase, spuckt auf die Bühne, erzählt von ihren zahlreichen Liebhabern, um dann wieder ganz kindlich und sehr verletzlich zu wirken.

Mit einer ausgezeichneten, kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme singt Asita Djavadi die berühmten Titel der großen Chanteuse. „Milord“, „La vie en rose“, „Mon légionnaire“, „Je tai dans le peau“ und „Hymne à lamour“ haben bis heute die Kraft zu bezaubern und das Publikum zu fesseln nicht verloren…

Begleitet wird Asita Djavadi von den zehn Musikern der Combo der Lumberjack Bigband unter der Leitung von Alexander Eissele. Perfekt spielen die Musiker den französischen Chanson Edith Piafs, mit einem Schuss Melancholie und schnellen Tempowechseln. Mit stehenden Ovationen für die Leistung der Sängerin und ihrer exzellenten Musiker, dem für Edith Piafs Leben bezeichnenden Klassiker „Non je ne regrette rien“ und viel Applaus geht der Abend zu Ende…

Als Zugabe improvisiert Asita Djavadi noch ihren letzen Titel in einer schönen Jazz-Version…

(28.07.2009 – NWZ – Birgit Rexer)


 

Entfesselte Auftritte
Lumberjack-Bigband glänzt bei Gala zum 20. Geburtstag
Eine in Hochform spielende Lumberjack-Bigband setzte in der voll besetzten Göppinger Stadthalle die Serie ihrer Gala-Auftritte zum 20-jährigen Bestehen der Band fort….

Mit der vor Temperament geradezu berstenden Sängerin Madeline Bell, dem Flügelhornspieler Ack van Rooyen, dem Posaunenkünstler Jiggs Whigham und dem Saxophonisten Steffen Weber aus der Mannheimer Talentecke hatte Bandchef Alexander Eissele Solisten von internationalem Rang engagiert. Es war, als ob mit ihnen eine neue Stufe der Perfektion erreicht worden ist….

…Jiggs Whighams Posaunenspiel, Webers Saxofon und das Solospiel eines Ack van Rooyen wiesen den Weg zum Ausbruch des swingenden Temperamentbündels Madeline Bell. Von ganz anderem Zuschnitt war der Auftritt des Akkordeonisten Matthias Bender, der in dieser Atmosphäre des Jazz mit dem „Tango für Claude“ geradezu exotisch anmutete, unterstützt von Webers Sopransaxofon. Swing bester Prägung in „Green Dolphin Street“ mit Weber (Tenorsaxofon), dem wild aufspielenden jungen Trompeter Benjamin Lindner und dem entfesselt blasenden Marc Roos (Posaune) folgten: „Unchained“ als Titel des Stücks trafs! Chef Eissele spielte ausgiebiger Klarinette als sonst, im Swingtitel „It dont mean a thing if it aint got that swing“ lieferte er ein Solo der besonderen Klasse. Ruhigeres Fahrwasser brachten bluesige Soli von Bells „Georgia on my mind“, Whighams Interpretation der Gallardo-Nummer „Margarita“ und Sebastian Müller-Schrobsdorfs Pianokunst. Fazit von Wigham zur Band: „Sie können sich freuen, so etwas hier zu haben!“ In der Tat: auch die ganz jungen Solisten in der Band konnten sich an diesem Abend profilieren: Daniel Rikker (Altsaxofon), Christoph Beck (Alt- und Sopransaxofon), Christian Mehler (Trompete), der virtuos aufspielende Florian Seeger (Posaune) – wie überhaupt der Posaunensatz zum Beispiel in „Backeye Blues“ sich in bester Spiellaune präsentierte, kein Wunder beim beweglich improvisierenden Whigham als Leitbild!

…In diesen Zusammenhang gehörte Wighams Interpretation von „If I should lose you“ und der gemeinsame Auftritt der Gäste Bell, Wigham, van Rooyen und Weber. Beim Ellington-Stück „Mood Indigo“ konnten die Akteure schließlich einen nachhaltigen klangvollen Schlussakzent setzen.
(23.06.2009 – Günther Currle – NWZ)


 

Der Workshop sowie das Konzert mit der Lumberjack Big Band waren für mich eine sehr schöne Erfahrung. Beim ersten Kontakt mit der Band war ich sehr erstaunt über die hervorragende Qualität sowie Engagement alle Teilnehmern. Es wurde von der erste Minute an professionell und konzentriert gearbeitet ohne dass dabei an Spaß gespart wäre. Alexander Eissele, Leiter diese fantastische Band und exzellenter Musiker weiß ganz genau, wie er seine jung talentierten Musiker motiviert, was sich wiederum an der tolle Energie und super positiven Einstellung der Band widerspiegelt. Obwohl die Band vor den Workshop kaum lateinamerikanische Musik gespielt hatte kam mir das Konzert ganz „spanisch“ vor und zwar im beste Sinne des Wortes!!!  Echt super Leistung!!! Ich wünsche den Lumberjack’s weiterhin viel Erfolg & all the best für die Zukunft.
(José Cortijo in einer email vom 06.07.2009)


 

“Thanks for a wonderful performance.
I really enjoyed working with the band.
There is a lot of talent in this band and great leadership as well.
Thanks again for inviting me.
Looking forward to seeing all you cats soon. Special thanks to Alex who organized my stay with the band.
Best Regards to all. Joe Gallardo”

(Joe Gallardo am 25.06.2009 im Gästebuch der Lumberjack BigBand))


 

„Vielen Dank für die Einladung und den tollen Gig!!!!

 

We clapped, we sang, we danced, oh yeah, it was a „Fiesta“ alright!!!!!!! The Lumberjack Big Band zusammen mit leader Alexander, haben die Bude zum kochen gebracht!!!

A fantastic show!!!!!!!!!!

 

Besonders beeindruckt hat mich, mit welchem Engagement sich die Band die schwierigen Stücke erarbeitet hat. Mit viel Einsatz und Workshops hat sich die Lumberjack Big Band den authentischen Latinsound drauf geschafft. Ich bewundere die Kraft und Energie von Alexander Eissele und wie er es schafft, alles aus seinen Musikern rauszuholen: Alexander, Du bist der temperamentvollste Schwabe, der mir je begegnet ist. Way to go!!!

Auf ein Wiedersehen und ganz liebe Grüße an alle!!!!

Fauzia Maria Beg“

(Fauzia Maria Beg in einer email vom 31.05.2009)


 

Hexenküche der Rhythmen


„…Auch die dritte Auflage der Jazz-Open in den Räumen der Firma Lambert im Göppinger Stauferpark war ein Erfolg. Zu den Jazzern der Lumberjack-Bigband gesellten sich Solisten von internationalem Renommee.

„Fiesta Latina“ hieß das Motto bei den Lambert-Jazz-Open vor ausverkauftem Haus. Angeführt wurden die Rhythmusspezialisten aus der wie entfesselt spielenden Band vom Professor für Perkussion an der Musikhochschule Mannheim. Der wendig aber höchst präzise spielende Spanier José Cortijo zog nicht nur die Mitspieler, sondern auch die Zuhörer in seinen Bann. Da brodelte die Hexenküche der Rhythmen über, wenn zeitweise gleich zehn Perkussionisten gleichzeitig auf der Bühne agierten.

Michael Friedinger, ein Pianist voller Ideen und technischer Preziosen, der blutjunge Trompeter Christian Mehler und sein nur wenig älterer Kollege Benjamin Lindner – zwei strahlende Bläser, die an Arturo Sandoval erinnern – aber auch der immer souveräner spielende Christian Vogelmann („Baile Indio“) und Christoph Beck, ein impulsiv spielender Alt- und Sopransaxofonist, sie alle waren herausragende Akteure aus der Lumberjack-Bigband.

Joe Gallardo… ist ein absolut versierter Posaunensolist – ein Typ „Häuptling schnelle Zunge“… Im Duett mit Lumberjacker Marc Roos zog Gallardo alle Register und siehe da: Roos konnte mithalten.

…Ihre (Fauzia Maria Beg) Ausflüge ins Scat-Gebiet überzeugten am meisten, wie auch das ungewöhnliche Arrangement des Swingklassikers „It dont mean a thing, if it aint got that swing“ oder „No more Blues“, im Original gesungen „Chega de saudade“.

Eine ausgesprochene Rarität im ganzen Konzert war das Triangel-Solo von Cortijo wie auch der Auftritt des Sextetts im „Mocca-Swing“, wo Dirigent Alexander Eissele wieder einmal zu seiner geliebten Klarinette greifen …konnte.

Viel Beifall für eine Lumberjack-Band, die keinen Vergleich zu scheuen braucht. Die Lambert Open 2009 waren so auch ein geeigneter Anlass, den Jubiläumsband „20 Jahre Lumberjack-Bigband“ der Öffentlichkeit vorzustellen, was NWZ-Redaktionsleiter Rüdiger Gramsch vornahm.“
(18.5.2009 – Günther Currle – NWZ)


 

Jazz als Unterrichtsfach


„…Zum 20. Geburtstag seiner Band hat er sich wieder etwas Besonderes ausgedacht: ein Konzert, das sich speziell an die Jugend wendet.

… konnte sich erfreuen an einer rund dreistündigen Darstellung der Jazzgeschichte, für die im wesentlichen Michael Schanze zuständig war. Er versteht es, als charmant plaudernder Chronist geschickt Fakten und Anekdoten zu verknüpfen….Schanzes Rollen bestanden in der Funktion eines singenden Moderators und eines sachlich informierenden Chronisten. Mancher Zuhörer mochte sich dabei die Frage stellen, was eigentlich das Fernsehen aus diesem Ausnahmekönner Jahren gemacht bzw. nicht gemacht hat.

Mit der Lumberjack Bigband hatte Eissele ein ganzes Reservoir von Solisten an der Hand – und mit Annette Frank eine hervorragende Sängerin, die seit langem mit der Band…Annette Frank, Michael Schanze, der sich auch als Sänger zeigten und Informationen mit Interpretationen zu verbinden wusste, setzten Markenzeichen in Serie. Bei Schanze blieben haften seine Version des Macky Messer, Sinatras „Fly me to the moon“, „I did it my way“, „New York“ oder (teils im Duett mit Annette Frank) „Baby its cold outside“, bei Franks „Papermoon“, „Valerie“ und das großartige „How high the moon“…Christian Mück glänzte auf dem Flügelhorn solistisch mit Altsaxofonist Heiko Giering sowie dem jungen Trompeter Benjamin Lindner in „Strollin“. Und Christian Vogelmann brillierte an der Gitarre („Feels so good“…)
Ein Finale mit Gesangsnummern von Annette Frank und Michael Schanze sorgte für den typischen Lumberjack-Sound.

Von akademischer Nüchternheit war in den zwei Schulstunden jedenfalls nichts zu sehen. Geht man von der Begeisterung des Auditoriums aus, so kann das Urteil keineswegs lauten: „Nachsitzen!“.“
(28.04.2009 – Günther Currle – NWZ)


 

Das Konzert mit der Lumberjack Bigband war ein großer Erfolg und die Stimmung auf der Bühne war einmalig.
Alexander Eissele hat durch seine charmante Art das Publikum auch schon ohne Band mitgerissen.
Macht weiter so!

(Beatboxer Pheel in einer email vom 21.04.2009 über das Konzert am 28.03.2009)


 

deine jungs haben das wirklich sehr geil gemacht. frisch, sympathisch und herrlich flexibel und gefühlvoll. du hast da einen sehr ordentlichen job gemacht (man spührt sofort die energie, die dahinter steckt) und das ganz ohne unangenehmen druck oder sturer verbissenheit.
so musst du unbedingt weiter machen, das spiegelt scih deutlich bei den jungs wieder und das spürt man nicht nur als gast sondern – und das ist noch viel wichtiger- im publikum!
also bestell deinen jungs ganz liebe grüße!!!!!
(02.04.2009 Max Mutzke in einer email über das gemeinsame Konzert am 28.03.2009)


 

Perfektes Zusammenspiel
Lumberjack Bigband und Max Mutzke begeistern im Uhinger Uditorium

„Beim gemeinsamen Auftritt der Lumberjack Bigband und Max Mutzke in Uhingen gab es nur Gewinner. Die positive Wechselwirkung zwischen Musikern und Publikum sorgte für einen denkwürdigen Abend.
…Gegen Ende des zweieinhalbstündigen Konzerts pfiff, jubelte und klatschte man begeistert und wo es der Platz im rappelvollen Saal nur zuließ, stand man auf und tanzte mit. Und natürlich erschien die Runde der Zugaben viel zu kurz.

Das war nur der letzte Höhepunkt eines Abends, bei dem von Anfang an alles stimmte. Die Mischung aus astreinem Bigbandsound, dem bekannten Gast Mutzke und dem noch nicht so bekannten Beatboxer Pheel, Jazz, Soul, Funk und Pop hatte ein kunterbunt gemischtes Publikum quer durch alle Generationen angelockt. Die Stimmung war von Anfang an bestens, sie sprang von den Musikern aufs Publikum über und von dem wieder auf die Musiker, vervielfältigte sich, bis Eissele wirklich nichts mehr zu sagen blieb als:“Ein perfekter Abend.“

Mit einem Luftsprung betrat Mutzke, der Mann mit der Schiebermütze, die Bühne. Er bewies seine enorme Vielseitigkeit, sang oft und weniger oft Gehörtes, frühere und ganz neue Stücke. Es gab Eingängiges, Nachdenkliches und Witziges, eigene Kompositionen und Interpretationen. Der Grand-Prix-Teilnehmer war, …offen und sympathisch-unkompliziert…Bei „Georgia“ war die Stimmung kurz vor dem Siedepunkt…
Die Bigband-Mitglieder waren bester Laune, spielten spürbar lustvoll und so lässig wie es nur geht, wenn die Chemie untereinander stimmt. Kein Wunder bei einem solchen Leiter wie dem Energiebündel Eissele! Die Band
war sicher, schnell, schwungvoll und doch auch einfühlsam und differenziert und mitunter herrlich lakonisch. Für richtig große Momente sorgten die Solisten, vorneweg Sebastian von Keler mit dem Tenorsaxofon und der erst 17-jährige Christian Mehler mit der Trompete.

Sogar noch ein Jahr jünger war Beatboxer Pheel, im wirklichen Leben jenseits der Bühne Philip Scheibel. Man kann nur staunen, was man nur mit Mund und Mikro alles zuwege bringt. Vor allem mit der funkigen Version von „Cute“ hat er sich ein weiteres Stück nach vorne geschnalzt.
(30.03.2009 – Ursula Böttcher – NWZ)


 

Präzise und einfallsreich
Workshop von José Cortijo und Lumberjack Bigband bei Lambert

 Zum Abschluss ihres Workshops mit dem namhaften Percussionisten José Cortijo gab die Lumberjack Bigband ein Konzert bei der Firma Lambert.

„…Mit dem Percussionisten José Cortijo verpflichtete Alexander Eissele nicht nur einen Professor der Musikhochschule Mannheim als Dozenten. Der quicklebendige Spanier erwies sich auch als …präzise und einfallsreich agierender Percussionist. Von der engagiert zu Werke gehenden Band machten einige solistisch von sich reden: Der 16-jährige Trompeter Christian Mehler, Marc Roos (Posaune), Christoph Beck (Sopransaxofon), der Bläser Benjamin Lindner, Christian Vogelmann, Gitarre, der vielseitige Michael Hauser, Piano, Steffen Fritz, Drums, sowie Flügelhornist Christian Mück – und zum Amüsement als Triangel-Solist der Professor José Cortijo persönlich. Sehr informativ die Hinweise auf den zugrunde liegenden Tänzen aus Süd- und Mittelamerika und der Einblick in die Entstehung eines Workshop-Programms. Das macht Appetit auf mehr!
(18.02.2009 – NWZ)


 

Im swingenden Jazz-Himmel

 

Ein gut gelaunter, stimmgewaltiger Bill Ramsey beim Benefizkonzert der Bürgerschaftsstiftung Waiblingen

 

…seine Stimme vibrierte so vital, sie kletterte so kraftvoll-behende die Tonleiter hinauf und stürzte wie ein Katarakt in die Tiefe, dass sie an Ray Charles erinnerte. Und natürlich: an Bill Ramseys beste Jahre. Der Mann swingte das verzückte Waiblinger Publikum hinauf in den siebten Himmel.

 

Der Altersunterschied macht’s: Die Blechbläser der Göppinger Lumberjack Big Band, die im Durchschnitt gerade mal 23 Jahre alt sind, kamen mit Bill Ramsey, der ergrauten souligen Jazz-Ikone, fantastisch zurecht. Es war im Ghibellinensaal erst ihr vierter gemeinsamer Auftritt, aber das präzise Miteinander der rasant und messerscharf gespielten Bläsersätze mit Ramseys weichen, kraftvollen Vokal-Interpretationen des Great American Songbook wirkte wie eine generationenverbindende Jam-Session…Mit einem Jazzer Bill Ramsey, der noch immer improvisieren, die Stimme modulieren kann …So fand er im blutjungen Tenorsaxofonisten der Lumberjacks, Sebastian von Keler – „Sibästschjen“ – , einen kongenialen Widerpart, der Ramseys mitreißende Scat-Linien und Oktavsprünge mit überrmütigen, filigranen Schlenkern am sax fortführte. Und das Publikum im Ghibellinensaal schnippte dazu, nickte beseelt, wippte mit den Füßen.

 

Die ansteckend gute Laune, die das Benefizkonzert im Saal verströmte, wurde in Alexander Eissele, dem Dirigenten, fast körperlich anschaubar. Wie der Mann karftvoll seine Mannschaft – Judith Goldbach am Kontrabass die einzige Frau – antrieb und dabei über die Bühne tänzelte, das hatte sportliche Qualitäten. Als Eissele dann mit Annette Frank den seit bald acht Jahren zur BigBand gehörenden „eigenen Star“ ankündigte, betrat im hautengen Glitterkleid eine junge Sängerin die Bühne, die ganz eigene Akzente setzte: mit ihrem sorgfältigen Phrasieren, mit einer Geschmeidigkeit und Geschwindigkeit, die ihrer Interpretation von „A tisket a tasket“ Frische verlieh.

 

Als Bill Ramsey abtrat, ging einem sein Swing-Standard „Fly me to the moon“ durch den Kopf. Und der Refrain, der leicht abgewandelt zu Bills Auftritt so gut passte: „In other words: We love you.“

(02.01.2009 – Hans-Joachim Schechinger – Waiblinger Kreiszeitung)

 

„Ramsey improvisiert mit dem jungen Posaunisten. Das Feeling zählt hier. Alter spielt keine Rolle mehr“
(Bilduntertitelung zur Konzertkritik)

 

„Ganz der Alte: Der 77-jährige mit der schwarzen Stimme. Bill Ramsey harmonierte perfekt mit den blutjungen Musikern der Lumberjack Big Band aus Göppingen“

(Bilduntertitelung zur Konzertkritik)


 

Den drei Diven verfallen

Publikum im Uditorium bejubelt Konzert mit der Lumberjack Big Band

 

Die Zuhörer im voll besetzten Uhinger Uditorium verfielen den drei singenden Diven und der präzise spielenden Lumberjack Big Band…

 

„…Der Einfall von Lumberjack-Chef Alexander Eissele, den klassischen Drei Tenören ein weibliches Pendant entgegenzustellen, hat gezündet. Der Dreierpack wird seither umjubelt, wo immer er auftritt. Von Anfang an sorgt dieses Triumvirat der guten Laune für beste Stimmung. Alle drei verfügen über eine solide Gesangsausbildung, sie passen stimmlich hervorragend zusammen, können swingen wie wild, stecken voller Einfälle und verfügen über komödiantisches Talent.

Was sie zu Künstlerpersönlichkeiten macht, ist ihre individuelle Eigenart. Reinette van Ziytfeld-Lustig ist eben  nicht die „lustige Person“, wie ihr Name suggerieren könnte, sie ist so etwas wie der ruhende Pol des Trios, versiert in allen Genres des Jazzgesangs, Asita Djavadis Stärke liegt einmal inder Balldeninterpretation (etwa in „Black Coffee“), aber auch im temperamentvollen Vortrag. Sie ist gleichermaßen zu dynamischen Ausbrüchen fähig. Annette Frank ist die „Jazzigste“ der drei. Ein Juwel war ihr Scat-Gesang in „How high the moon“. Da kann schon gar nicht die Parallele zur großen Ella (Fitzgerald) aufkommen, denn sie ist Annette Frank – und das ganz und gar.

Choreografisch „durchgestylt“ sind die Auftritte der drei Diven, aber keinesfalls wirken sie einstudiert, sie versprühen einfach gute Laune…

Unter seiner engagierten Leitung trat die Band locker, aber in Hochform auf. …Mit Tobias Schmid wurde ein Gitarrensolist vorgestellt, der Trompeter Reisacher im amüsanten Duell mit Eisseles Klarinette, Andreas Nagel (Tenorsaxofon), die Drummer und Percussionisten Fritz und Gander, Michael Hauser am Piano und der Linzer Daniel Rikker (Altsaxofon) taten sich solistisch hervor. Es war ein Abend wie man ihn seit 20 Jahren nur bei der Lumberjack-Band erleben kann. Auch die Zuhörer waren nicht zu bremsen.

(19.01.2009 – Günther Currle – NWZ)